- Hessen Mobil - die aktuellen Planungen

Seit März 2006 steht die "Westliche Riederwaldsiedlung" als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Gemäß § 2 Abs. 2 (2) sind Kulturdenkmäler Straßen-, Platz- und Ortsbilder einschließlich der mit ihnen verbundenen Pflanzen, Frei- und Wasserflächen, an deren Erhaltung insgesamt aus künstlerischen oder geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht (Gesamtanlagen). Nicht erforderlich ist, daß jeder einzelne Teil der Gesamtanlage ein Kulturdenkmal darstellt. In der Liste der Hess. Denkmäler http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/ kann man nach einzelne Adressen in der Riederwaldsiedlung suchen - wie z.B. Max-Hirsch-Straße 55 aber auch die Pestalozzischule (Vatterstraße 1), Engelsplatz oder die alten Häuser am Erlenbruch. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________




Die aktuellen Planungen (Stand 2014)
7 Jahre      Baudauer
2009           1. Spatenstich -

2013-14      Erkundungsarbeiten - mit Probebohrungen
2015           Baubeginn
2022           Bauende voraussichtlich

 

Die untenstehenden Grafiken zu den Bauvorhaben habe ich der homepage von Hessen Mobil entnommen.
Die Texte sind mein Versuch, die Planungen zu erklären. Es handelt sich um ziemlich komplexe Sachverhalte -
die ich nach bestem Wissen und Gewissen zu erläutern versuche. Sollten sich Fehler eingeschlichen haben,

so bin ich selbstverständlich bereit, diese zu entfernen bzw. zu korrigieren.




Grafik: Hessen Mobil
A 661 - Autobahndreieck Erlenbruch - von Süden nach Norden Oberursel, Frankfurt, Offenbach, Egelsbach
A 66 von Westen nach Osten Fulda -Hanau - Frankfurt
und die Auffahr- und Abfahrrampen - ein riesiges Bauwerk - 3stöckig

 


Die Bauarbeiten werden unterteilt in 3 Abschnitte:
- Das Autobahndreieck Erlenbruch
- Der Riederwaldtunnel
- Die A66 (neuer Autobahnanschluss Borsigallee)



 


Grafik: Hessen Mobil

Grafik: Hessen Mobil
rot:    oberirdische Bauarbeiten: AD Erlenbruch + AS Borsigallee
grün: Riederwaldtunnel

 


Das Autobahndreieck Erlenbruch verbindet:
- die A661, die von Süden nach Norden führt mit
- der A66, die von Westen nach Osten führt

 

Grafik: Hessen Mobil

Hier die Visualisierung des Erlenbruchdreiecks durch Hessen Mobil.
Die Folie von 2005 wurde seitdem unverändert - auch in der Infoveranstaltung 2013 - gezeigt:
links der Betriebshof Ost - daran vorbeiführend die Gleise der U4 nach Bornheim/Enkheim

ganz hinten rechts wohl der "Tunnelmund" an der Rümelinstraße.

Man erkennt zwei Rampen und zwei Unterführungen bei der A661.
Die Unterführungen werden im Trog bis an den Riederwaldtunnel heran geführt.
Die Rampen werden von den Portalen des Riederwaldtunnels auf den Damm der A661 hinaufgeführt.


Und immer noch Fragen - zu den bisherigen Visualisierungen:
Obwohl ich mich intensiv damit beschäftigt habe, kann ich die Folie nicht interpretieren
und habe immer noch Fragen dazu - sicher geht es vielen ebenso - wie z.B.


- Wo und wie kommen die U-Bahnen U4 und U7 (oberirdisch als Straßenbahn) auf den Erlenbruch?
  Müssen sie nicht das AD Erlenbruch irgendwo kreuzen?
  Antwort:
Die U-Bahnen werden im Prinzip später wieder dort sein, wo sie heute schon sind.
  Die U7 muß dafür den Riederwaldtunnel im Portalbereich (oberirdisch) kreuzen.

  Der RiWa-Tunnel und die Rampen zum AD Erlenbruch schwenken ab Rümelinstraße
  in einem Bogen nach Norden - und verlaufen ab dort nicht mehr parallel zum Erlenbruch.
  Es gibt xxx Rampen mit xx Fahrspuren in Richtung Seckbach - Auffahrt und Abfahrt
  und xxx Rampen mit xx Fahrspuren in Richtung Offenbach - Auffahrt und Abfahrt

- Und warum wird nur noch über den Riederwaldtunnel geredet -

  von den Gewerken Erlenbruchdreieck und Autobahnanschluss Bergen-Enkheim
  hört man gar nichts mehr?! Wieso?

  Antwort: Es sind "geringfügige" Planänderungen angekündigt: Optimierungen,
  Lärmschutzwände auf den Trogwänden, usw. Die sollen jetzt bis Jahresende 2014 fertig sein
  waren bereits für Juli 2014 angekündigt).

 

-  Das Erlenbruchdreieck wird ein riesiges Bauwerk
  3 Stockwerke für die Brücken - so HM - für die Rampen und die Fahrbahnen - wieviele genau - wo?
  Bisher habe ich keine Visualisierung von Hessen Mobil gefunden - nur technische Karten,
  die eindimensional das AD Erlenbruch zeigen - und schwer lesbar sind!

  Antwort: Die "Brücken" sind kurze Unterführungen (also Löcher unter dem Fahrdamm der A661).
  Die Fahrbahnen auf den zwei Rampen bedeuten keineswegs weniger Lärm-Emissionen*.
  Die Fahrbahnen im Trog sollen hingegen zusätzliche Lärmschutzwände erhalten.
  Der Gutachter behauptet, daß dadurch auch die Grenzwerte für die Schadstoffimmissionen** eingehalten werden.
  Bei HM heißen die zwei Unterführungen "Brückenbauwerk" und "Kreuzungsbauwerk", was etwas irreführend ist .
  Die zwei Tröge könnten mit einfachen Überdeckelungen geschlossen/eingehaust werden.
  Diese Tröge wurden schon mehrfach bei den Lärmschutzmaßnahmen und in der Potentialstudie von Grontmij erwähnt.

 Emissionen – Immissionen in https://de.wikipedia.org/wiki/Emission_(Umwelt)
     Emission (von Lateinisch emittere „herausschicken, -senden“), im Deutschen Austrag oder Ausstoß,
     bedeutet allgemein Aussendung von Störfaktoren in die
Umwelt. Die Quelle wird Emittent genannt.
     Jede Emission bewirkt eine
Immission. ... Grenzwerte für Emissionen finden in Deutschland durch das
    
Bundes-Immissionsschutzgesetz Anwendung im Rahmen von Genehmigungen und Anordnungen.
** Immission in https://de.wikipedia.org/wiki/Immission
     Immission bedeutet bezüglich der Umweltgesetzgebung Einwirkung von Störfaktoren aus der
Umwelt
     auf Mensch und natürliche Umwelt. Der Ausstoß aus der Quelle wird Emission genannt.

     Jede Immission kann folglich auf einen oder mehrere Emittenten zurückgeführt werden.
     In der Umweltgesetzgebung wird unterschieden zwischen Grenzwerten, Richtwerten
     und Orientierungswerten.

 



Grafik: Hessen Mobil

Der Riederwaldtunnel (RWT) - "Anfang" an der Rümelinstraße - "Ende" am Teufelsbruch-Borsigallee.
jede der beiden Röhren - mit versetzten Ausgängen - wird ca. 1,1 km lang. 
Es ist schwierig, die Bilder zu interpretieren. Wo genau und welche Straßen werden hier gezeigt?

Der Riederwaldtunnel wird nur knapp 1 km lang gebaut, weil sonst Filteranlagen den Bau weiter verteuern würden.
Erstaunlich: auf einer anderen Strecke der A66 - bei Fulda wurde in Neuhof-Süd ein 1,6 km langer Tunnel
mit Rückhaltebecken und Löschwasserzisterne gebaut und im Herbst 2014 eröffnet.
Es geht - auch längere Tunnel werden in Hessen gebaut - warum nicht der Riederwaldtunnel?

Der Riederwaldtunnel - lange geplant, verlegt um 6 m näher an die Häuserreihe, erneute Planungen -
nun in 2013/2014 die ersten Probebohrungen - mit erschreckenden Überschreitungen der gesetzlichen Lärmvorgaben.

Das war das Thema beim Treffen mit dem neuen grünen Verkehrsminister, Tarek Al-Wazir.
Er machte wenig Hoffnungen, will aber im Gespräch bleiben
s. August 2014 Tarek Al-Wazir im Riederwald

Es sind Lärmschutzwände an den Tunnelmündern geplant - Tatsache aber ist und bleibt,
dass für die Bornheimer und die Riederwälder erst Lärmschutzwände geplant wurden,
als die Bewohner massiv protestierten. In Bornheim und im Riederwald - so betonen die Planer,
seien die nun vorgestellten Planungen völlig ausreichend. Es werde nur knappe Überschreitungen
von ca. 1 Dezibel bei den Hochhäusern im Riederwald geben.
An der Borsigallee, wo der Tunnel im Industriegebiet endet - gibt es ganz offensichtlich
bisher wenig Widerstand. Wie steht es dort mit den
Lärmschutzmassnahmen?
Aber es ist nicht nur der Lärm, der aus dem Tunnelmund in Richtung Bornheim schallt,
sondern auch und vor allem die Abgase, die Schadstoffe, die Emissionen der 100.000 Kfz.

 

Auch nach dem Bau werden aber die Tunnel-Enden - die sog. Tunnelmünder -
ein großes Problem bleiben:

Der Lärm könnte durch entsprechende Lärmschutzmaßnahmen verringert werden,
aber die ca. 20 Tonnen CO2, die hier täglich als Abgase der Fahrzeuge entstehen
und durch den Fahrtwind in die Umgebung verwirbelt werden und die Umwelt belasten,
sind damit nicht zu verringern.


Frage:
Eigentlich müsste HM ja beim Riederwaldtunnel eine Entlüftung vorsehen -
- wie bei Wikipedia zu sehen - so einen schönen Schornstein/Kamin frown

Oder eben Filter ... 
Wie kann HM denn einfach behaupten, dass sich die TONNEN von Abgasen täglich
aus den Tunnelmündern durch den Fahrtwind verwirbeln werden??!! Ist das denn so zulässig?

 

Experte:
Das CO2-Gas von den Fahrzeugen aus dem Tunnel läßt sich leider nicht in den geschätzten Mengen
von etwa 20 Tonnen pro Tag irgendwie oder irgendwo einfach und günstig abscheiden und entsorgen.
Dafür gibt es keine vertretbare Lösung. Das ungiftige, geruchlose und farblose CO2-Gas stellt in der geringen Konzentration auch keine Gefahr oder Belästigung für die Anwohner an der Autobahn dar.

Für die Feinstäube, Aerosole, Nitrate, Stickoxide, das Kohlenmonoxid und die Ozonemissionen sollten
allerdings Luftfilter vorgesehen werden. Abluftkamine wären da keine gute Idee,
weil diese die Schadstoffe nur verteilen, sie aber nicht aus der Luft entfernen können.

Die geplanten Lärmschutzwände auf den Trogböschungen vor den Tunnelportalen
können zwar den Verkehrslärm für die Anwohner reduzieren, nicht jedoch die Schadstoffe zurückhalten,
wenn diese ungefiltert aus den Tunnelportalen herausströmen. Die so gerne behauptete Schleppwirkung
der Fahrzeuge auf die schadstoffhaltige Luft, die durch die Kanalisierungswirkung in den Trögen erzeugt werde,
kann nur für die leeren Tröge, ohne Strömungshindernisse und ohne Verkehr gelten (dann gibt es dort auch keine Schadstoffe).

Unter Verkehr erzeugen die Fahrzeuge jedoch lokale, vertikale Turbulenzen in den Trogstrecken,
wodurch die mit Schadstoffen belastete Luft lokal und konzentriert über die Böschungen und
Lärmschutzwände hinüber getrieben wird. Es findet somit keine signifikante Verdünnung der Schadstoffe
in und längs der Tröge statt. Hinzu kommen lokale Windeinflüsse (Wirbelbildungen) und
thermische Auftriebsphänomene.

Besonders kritisch ist immer der Staufall im Tunnel zu sehen, weil dann mit maximalen Emissionen
und geringen Luftgeschwindigkeiten aus den Tunnelportalen zu rechnen ist.
Dieser Fall wird aber gemäß aktueller Verkehrsuntersuchung seine tägliche Realität
im Riederwaldtunnel (RWT) erlangen.

 

Frage:
Geeignete Maßnahmen zur Entfernung der Schadstoffe sind also Filter –
und das ist nur mit einer geschlossenen Röhre - einer Einhausung oder einem Tunnel möglich?


 


Diese Zahlen hat Hessen Mobil noch nie öffentlich gemacht:
20 Tonnen CO2
plus Stickoxide plus Feinstaub
sollen täglich in die Umwelt verwirbelt und verteilt werden!!



20 Tonnen CO2 täglich? Wirklich - so viel?
In der
Liste der CO2-Emissionen von PKW  heißt es u.a.:

"Der Smart verbraucht zwar sehr wenig, aber es gibt heute auch schon Autos, die noch deutlich weniger Emissionen produzieren wie z. B. der Suzuki Alto, der unsere Liste mit großem Abstand anführt. Der Porsche ist das Schlusslicht, wenn es um Umweltschutz geht, was aber auch nicht verwunderlich ist."

Der Tunnel ist ca. 1 km lang - 100.000 Fahrzeuge - CO2-Ausstoß:

unterster Wert Suzuki: 100.000 Kfz x 103gr = 10 300 000gr - also 10.300 kg - 1 to = 1000 kg  - 10 to CO2 täglich
oberer Wert Porsche:   100.000 Kfz x 297gr = 29 700.000gr - also 29.700 kg - 1 to = 1000 kg  - 29,7 to CO2 täglich



Hessen Mobil reagiert ja bekanntermaßen immer erst bei Protesten. Für die Planungsbüros, die von Hessen Mobil beauftragt werden, gilt, was von HM vorgegeben wird: so günstig wie möglich. Aber - das haben die BIs ja in vielen
Fällen schon nachgewiesen, dass bei den Planungen bisher selbst gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen wurde.
Können wir uns darauf verlassen, dass HM die Arbeiten der Büros effektiv überwachen kann? Ist es wirklich zutreffend, wenn HM uns versichert, der Lärmschutz, der Emissionsschutz seien ausreichend?

Aus dem Tunnelmund (das ist ein Trog, aus dem heraus die Fahrzeuge aus dem Tunnel wieder "an die frische Luft kommen") - kommen die Fahrzeuge aus ca. 10-12 Meter Tiefe auf die ehemalige Fahrbahnhöhe, um dann auf
Rampen auf das  "3-stöckige Brückenbauwerk" (Hessen Mobil) hochzufahren. Bei einer solchen Steigung schnaufen
die LKWs ganz sicherlich - an den Rampen sind zwar Lärmschutzwände vorgesehen, aber die können den Lärm (und vor allem ganz sicher nicht den Dreck, der in die Umgebung verwirbelt wird) nicht ausreichend zurückhalten - auch wenn die
Planer dies behaupten. Selbst die Kragung (die Krümmung der Wände zur Fahrbahn, um den Lärm zurückzuwerden)
ist erbärmlich sparsam geplant - bei Projekten in anderen Bundesländern geht eine Krümmung fast über die gesamte
Fahrbahn - und dann hätte man ja eigentlich schon fast eine Einhausung - bei HM sind es nur ca. ein Meter.

Es ist einfach nicht erklärbar, wieso hier nicht anschließend an den (unterirdischen) Tunnel eine (oberirdische) Einhausung geplant wird. Bei einem geschlossenen System könnten zumindest CO2-Emissionen, die Feinstäube und die Stickoxyde fast vollständig ausgefiltert werden. Es ist - wie immer - eine Frage des Geldes. Bisher hat das Bundesverkehrsministerium nur grünes Licht für verstärkte Lärmschutzwände gegeben - ob allerdings die Planung für eine Einhausung überhaupt schon auf dem Schreibtisch des Bundesministers gelegen hat? Warum gibt es in Hessen so gut wie keine Einhausungen - während andere Länder - mit offensichtlich durchsetzungsfähigeren Ministern hier keine Probleme haben (s. Liste der Einhausungen in "Argumente für die Einhausung"). Und auch: inwieweit könnte auch die EU involviert werden -
s. dazu FR vom 21.03.2013

Der Bau des Tunnels wird Probleme machen - aber schlimmer noch - der Betrieb erst recht!!


Der Autobahnanschluss Bergen-Enkheim (wird verlegt vom Hessen-Center zur Borsigallee)
ist zur Zeit auch nicht in der Diskussion. Gibt es da schon Informationen über die Lärmschutzmassnahmen?
Wie genau soll es aussehen?



 


Grafik: Hessen Mobil

Die Anschlussstelle Borsigallee
Der bisherige Autobahnanschluss hinter dem Hessencenter (AS Frankfurt Bergen-Enkheim) wird geschlossen,
die A66 wird weitergeführt bis zum Parkhaus Park + Ride. Was aber auf dieser Folie genau dargestellt ist,
wo der Tunnel endet/beginnt und wo der Autobahnanschluss in Richtung Hanau verläuft, kann ich leider nicht erkennen.
Auch anderen ergeht es ähnlich - ist das Aufklärung und Beteiligung der Bürger in einer Demokratie?

 

 

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